Burgberg bei Bevern:

Eine Tour um den Burgberg hört sich zunächst unspektakulär an. Der Burgberg ist ein bewaldeter Höhenzug im Weserbergland bei Bevern und gehört zum Nationalpark Solling-Vogler. Das die Burgberg-Runde doch einige Überraschungen parat hatte, zeige ich hier mit meiner Fotostrecke.

Vom Stellplatz "Schullenhufe" an der B64 geht es zwischen "Kleiner Everstein" und "Großer Everstein" aufwärts. Auf der Nordseite angelangt hat man kurze Ausblicke in Richtung Golmbach.

Auf der Anhöhe "Großer Everstein" trifft man auf die Reste der Burg Everstein, die man aber nur noch erahnen kann. Zunächst schaute ich mir die Gräben und Furchen unterhalb der Anhöhe an, bei denen ich nicht weiß, ab sie natürlichen Ursprungs sind (da durch Felsklippen gebildet) oder von Menschenhand angelegt wurden.

Weiter geht es aufwärts zur höchsten Stelle. Waldblumen und knorrige Baumwurzeln säumen den unscheinbaren Pfad zu den Burgresten. Nur einige handgehauene Bruchsteine deuten darauf hin, dass hier Mauern gestanden haben könnten. Viel ist von der Burgruine nicht zu sehen.

Auf dem Kammweg geht es westwärts. Kleine Hinweisschilder zeigen mein nächstes Ziel an: die Orchideenwiese. An einem steilen Nordosthang befindet sich die Frauenschuhfläche, ein Überbleibsel der Nutzung der Burgberghänge als Weideflächen für Schafe und Ziegen. Durch die Beweidung entstanden dort Gebiete mit Halbtrockenrasen, auf denen sich eine besondere Flora entwickelte. Auf ihrer nur teilweise licht mit Bäumen und Wacholder bestandenen Fläche wachsen neben dem namengebenden Frauenschuh unter anderem auch Fransenenzian, Wiesensalbei und Wilder Majoran. Die Frauenschuhfläche steht unter Naturschutz und ist durch einen Pfad erschlossen, eine Schautafel informiert über Entstehung und Vegetation des Gebiets.

 

Hier nun meine Fotos von der Orchideenwiese und dem einzigartigen Frauenschuh:

Ich verlasse die Wiese und gehe den Kammweg weiter. Nach kurzer Zeit treffe ich auf einen optischen preußischen Telegrafenturm (Station 28 der Telegrafenlinie Berlin-Koblenz). Der Turm ist von einer kleinen Streuobstwiese umgeben.

In zwei Kehren ändert sich die Richtung des breiten Forstweges und es geht allmählich abwärts in Richtung Parkplatz zurück. Am Wegesrand in der ersten Kehre entdecke ich gelben Mohn (mit Insektenbesuch), urige Baumstämme und im Tal eine weidende Schafherde.

In der zweiten Kehre befindet sich ein ehemaliger Steinbruch. Nicht besonders groß, aber trotzdem interessant.

Verlassene Steinbrüche sind bekannte Lebensräume für Eidechsen. Also legte ich mich an einem Hang auf die Lauer. Mit Geschick und Geduld kam tatsächlich eine Zauneidechse in Sichtweite. Sie ließ sich bereitwillig in verschiedenen Posen fotografieren. Hier ihre Fotos:

Hier zum Abschluss eine Karte mit der zurückgelegten Wegstrecke: