Durch den Nebelwald im Falltal zum Süntelkamm:

Es war ein regnerischer Tag; aber ich wollte noch vor Einbruch der Dunkelheit eine kurze Tour durch den Wald machen. Ich suchte mir an diesem Nachmittag einen Anstieg durch das Falltal zum Süntelkamm aus. Was ich nicht ahnte: mit jedem Meter Aufstieg wurde die Waldszene mystischer, finsterer und unheimlicher. Da ich mich in der Wolkendecke der tiefhängenden Regenwolken bewegte, wurde der Wald in den Höhenlagen in eine Dunst- und Nebellandschaft verwandelt. 

Am Wanderparkplatz "Falltal" nördlich von Haddessen begann meine Tour. Gleich in Sichtweite der wenigen Autoabstellflächen eine kleine Süntelbuche, deren geschwungenes Geäst jetzt im Dezember besonders gut zu sehen ist:


Während ich diese Fotos machte, raschelte es zwischen meinen Füßen im Laub. Ein kleines Mäuschen huschte vor mir durch die Blätter am Boden und war sogar für ein kleines Shooting bereit:

Jetzt geht es aber in das kleine Falltal, wo ein Forstweg stetig ansteigend die Höhenmeter bis zum Süntelkamm erreicht. Zunächst sah man nichts von Dunst und Nebel:


Kleine verlassene Steinbrüche bringen Abwechslung in den Aufstieg. So langsam mischen sich leichte Dunstschwaden in die Szenerie:

Jetzt geht es schnell. Mit jedem Meter Aufstieg wird es nebeliger und finsterer im Wald. Eine schaurige Kulisse tut sich auf; und kein anderer Mensch weit und breit. Nur ein Vogel, dessen laute Rufe ich nicht deuten kann, begleitet meinen Aufstieg:

Bevor ich den Süntelkammweg mit einen Wegekreuz mit Abzweigungen zu weiteren Süntelzielen erreiche, wird es nochmals richtig duster. Oben auf dem Süntelkamm selbst lichten sich die Nebelschwaden und lassen wieder weiter in den Wald blicken. Manchmal kann man zwischen den Bäumen nicht richtig die Objekte erkennen, so dass der Wurzelballen eines umgedrückten Baumes aus der Entfernung unheimlich seltsam aussieht.

So, die Sonne geht gleich unter und es wird allmählich dunkel. Zeit für den Abstieg. Kurz bevor der Wald sich im Talgrund lichtet sah ich das rötlich-orange Leuchten der Sonne, die sich durch eine Wolkenlücke mogelte. Es riecht nach schönen Sonnenuntergangsbildern. Aber ich bin zu spät. Die Wolkenlücke hatte sich wieder geschlossen; nur spärliche Reste der Lichtstimmung blieben für mich über. Mit diesen Eindrücken beende ich diesen Fotonachmittag im Falltal bei Haddessen.